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Der Kern des Schlosses wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Größere Umbauten im 16. Jahrhundert verbanden die einzelnen Gebäude zu einer dreiflügeligen Schlossanlage.
Im 17. Jahrhundert bauten Christoph Ludwig I. und Luise Christiane, Tochter des Landgrafen von Hessen-Darmstadt, das Schloss zur barocken Residenz um. Deren Wappen und Monogramm schmückt das Hauptportal. Ein Graubündner Stukkateur aus Lugenz, Michael Camminada, führte die Dekoration des Tafelsaals und des großen Empfangszimmers aus (Malereien aus dem 19. Jahrhundert überdecken heute in diesen zwei Sälen die Originale). Die Haupttreppe in der Mitte des Flügels wurde von dem Bausteinmeister Buckau erbaut. Die großen al Fresco Gemälde an den Wänden des Treppenhauses wurden 1710 von dem Maler Francisco April umgesetzt. Sie zeigen eine schwangere Frau in der Gestalt von „Venus“, das kommende Leben symbolisierend und auf
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der gegenüberliegenden Seite die vier immergrünen Bäume, die auf das Leben nach dem Tod verweisen.
In Höhe des Treppengeländers empfängt „Mars“ ohne Waffen in friedlicher Absicht kommend, die Besucher des Schlosses.
Die Kapelle, schon 1357 erwähnt, erhielt 1667 einen steinernen Altar und um 1700 eine Orgel, die zweigeschossige Empore und die Fürstenloge. Seitlich erhielt der Altar 1708 zwei Skulpturen, Moses und Johannes, als Symbole für das Alte und das Neue Testament.
Aus ihrer Zeit stammen auch die barocke Prunkwiege, das große Stolberg-Gemälde und der gusseiserne Ofen mit deren Wappen.
“Schloss Stolberg im Harz” - Deutsche Stiftung Denkmalschutz - 2005
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